Das Epizentrum der Gemütlichkeit
Mitten in München steht die berühmteste Bierschwemme der Welt: das Staatliche Hofbräuhaus am Platzl. Bayern-Herzog Wilhelm V. war es 1589 satt, sein Lieblingsgebräu teuer und umständlich aus der niedersächsischen Hansestadt Einbek ankarren zu lassen. Von jetzt an wurde selbst gebraut. Seit 1828 durfte auch das gemeine Volk im Hofbräuhaus an die Krüge.
Heute werden täglich bis zu 35.000 Besucher durch „Trinkstube“ und „Bräustüberl“ geschleust. Stammgäste haben eigene verschnörkelte Krüge unter Verschluss, die sogar weitervererbt werden. Der bayerische Staat stellt als Eigner des Hofbräuhauses jährlich zweistellige Millioneneinkünfte in seinen Haushalt ein. Und auch montanamedia profitiert, wenn lauthals verkündet wird: „In München steht ein Hofbräuhaus – oans, zwoa, gsuffa!“
Wo viel gesoffen wird, braucht man eine Unterlage. Die deftige Küche des Hofbräuhauses ist bekannt und beliebt. Hans R. Beierlein, der seine ausländischen Gäste gerne in die Restauration entführt, wunderte sich: „Erstaunlicherweise gab es kein Kochbuch aus dem berühmtesten Wirtshaus der Welt.“ Dem half er ab. 2006 initiierte er „Das Hofbräuhaus Kochbuch“ mit siebzig traditionellen Rezepten der bayerischen Küche: Leberknödelsuppe, Schweinebraten, Apfelstrudel mit Vanillesauce und weitere Gerichte, die überwiegend nicht in „Diätplänen“ stehen.
Herausgegeben hat es der Kochbuch-Verlag Zabert Sandmann, der auch schon die montana-Bestseller „Essen wie Gott in Deutschland“ und „Paul Bocuse kocht deutsch“ auftischte. Das Buch (19,95 Euro) zählt inzwischen neben geklauten Gläsern zu den beliebtesten Mitbringseln der Hofbräuhaus-Gäste. Inzwischen gibt es auch eine englische Ausgabe, eine chinesische ist in Vorbereitung.
