DIE FÜNFZIGER
1953
Der 24-jährige Journalist Hans Rudolf. Beierlein zieht von Nürnberg nach München um. Er leitet die Redaktion der Fachzeitschrift „Film-Echo“, schreibt eine tägliche Klatschkolumne für die „Abendzeitung“ und Beiträge für Illustrierte.
1958: Film ab
Hans R. Beierlein bringt für die Deutsche Grammophon (Polydor, Heliodor) aktuelle Schlager in Filmdrehbüchern unter – damals die bewährteste Methode, den Plattenverkauf anzukurbeln. Beierlein kauft die Rechte an Musiktiteln und verscherbelt sie mit Aufpreis an Filmproduzent Artur Brauner (CCC-Film) und andere Produzenten, die drumherum Filmhandlungen schreiben lassen.
1959: Gründungswelle: Edition montana und Musikmarkt
Beierlein erkennt, dass ein Musikverlag der lukrativste Weg ist, an den Plattenverkäufen zu verdienen. Er gründet die Edition Montana, die mit drei Volltreffer startet: Die dänischen Pickel-Exporte Jan und Kjield hämmern „Banjo Boys“ in die Saiten, der Grieche Leo Leandros beschwört „Mustafa“ und sein Landsmann Jimmy Makulis schluchzt „Gitarren klingen durch die Nacht“. Die Erfolgsschnulze ist Resultat der neuen Zusammenarbeit zwischen Beierleins Montana und dem DDR-Label „Amiga“.
Parallel zur Gründung der Montana produziert Beierlein in Kooperation mit Josef von Ferenczy den abendfüllenden Dokumentarfilm „Wieder aufgerollt: Der Nürnberger Prozess“.
Und noch etwas steht 1959 in den Analen: Die Gründung der Musikzeitschrift „Musikmarkt“ im Josef-Keller-Verlag. Beierlein wird Chefredakteur und erfindet Deutschlands erste Hitparade.



Erste Ausgabe
DIE SECHZIGER
1961: Scheidungsstatistik erhöht
Nur zwei Jahre hat die Ehe mit der neun Jahre jüngeren Filmschauspielerin Antje Geerk gehalten. Es bleibt Hans R. Beierleins einziger Versuch einer ehelichen Bindung.
1962: Entdeckung Frankreichs
Beierlein kauft sich als Gesellschafter in die „Deutsche Vogue“ ein, den Ableger einer französischen Plattenfirma. Er platziert zwei Vogue-Künstlerinnen erfolgreich auf dem deutschen Markt: Petula Clark (mit „Monsieur“) und Francoise Hardy (mit „Ich steige dir aufs Dach“).
montana mischt sich mit Liedern in die Politik ein: „Goodbye, alter Häuptling“ wird als Abschiedssong für Bundeskanzler Konrad Adenauer aufgefasst, „Lass doch mal den Dicken ran“ als Ode an Nachfolger Ludwig Erhard.
1963: Staatsanwälte als Promoter
In Helen Vita findet montana-Chef Beierlein die geeignete Interpretin für „Freche Chansons aus dem alten Frankreich“. Die Platten beschäftigen fünf Jahre lang Staatsanwälte und dürfen zeitweise nur unter dem Ladentisch aufbewahrt werden.
Beierlein trifft Udo Jürgens und erkennt dessen Talent als Komponist.
1964: Vive la France
montana bekommt einen Ableger: montana France kümmert sich um Chansonniers wie Jacques Brel, Dalida, Adamo oder Gilbert Becaud.
Im selben Jahr kommt das israelische Duo Esther und Abi Ofarim zur montana.
Udo Jürgens nimmt für Österreich mit „Warum nur, warum?“ zum erstenmal am Grand Prix Eurovision de la Chanson teil und landet sensationell auf dem fünften Rang.
Beierlein erwirbt vom Hamburger „Star-Clubs“ das Recht, Aufnahmen der dort agierenden Gruppen und Rockkünstler mitzuschneiden – Deutschlands erstes Rocklabel erscheint bei Philips.
1965: montanas Sprachrohr
montana bringt erstmals den Pressedienst „musik-telegramm“ heraus, der 1980 in „medien-telegramm“ umbenannt wird.
Udo Jürgens singt beim Grand Prix „Sag ihr, ich lass sie grüßen“ – und steigert sich gegenüber dem Vorjahr auf Platz 4.
1966: Udos Sieg
Mit „Merci Cherie“, getextet von Tommy Hörbiger und komponiert vom Interpreten himself siegt Udo Jürgens beim Grand Prix in Luxemburg. Damit beginnt die internationale Karriere des Kärnteners.
montana-Chef Beierlein konzipiert Tonträger für Benefiz-Organisationen. Viele Millionen kommen zusammen für die Deutsche Krebshilfe, Unicef, später SOS Kinderdorf, DRK, ZNS.
1967: Alexandra – unvergessen
Hans R. Beierlein lernt die Sängerin Alexandra kennen und animiert sie, eigene Lieder zu texten. Eine Zeitlang sind beide auch privat verbunden.
Das Wiener Enfant terrible André Heller wird durch montana in Deutschland erfolgreich als Sänger platziert.
Beierlein ist Mitbegründer der internationalen Musikmesse MIDEM in Cannes.
1968: Heino für alle
montana bekommt von Electrola einen Promotionauftrag für Heino. Beierlein gibt demoskopische Umfragen in Auftrag, nach denen Heino der Lieblingskünstler der deutschen Arbeiter ist – danach kann ihn kein Sender mehr ignorieren.
Die Ofarims, seit 1964 bei montana, landen mit „Cinderella Rockefeller“ ihren größten Hit – aber die Ehe kriselt. Beide trennen sich.
Im Juni 1968 bezieht die Edition montana eine Jugendstilvilla in der Königinstraße 121, direkt am Englischen Garten in München-Schwabing.
1969: Der Weg zum Mond
Der Tonband-Mitschnitt eines „Bunte“-Interviews mit dem deutsch-amerikanischen Raketenbauer Wernher von Braun erscheint auf Initiative von montana als Platte mit dem Titel „Mein Weg zum Mond“. Sie findet im Jahr, in dem erstmals ein Mensch den Erdtrabanten betritt, reißenden Absatz.
montana-Künstlerin Alexandra stirbt bei einem Verkehrsunfall. Sie ist nur 27 Jahre alt geworden.

Kurzzeit-Ehepaar Antje und Hans R. Beierlein

Manager Beierlein und Gilbert Becaud

Udos letzter Grand-Prix-Auftritt mit 1967er Siegerin Sandy Shaw

Große Stimme, kurzes Leben: Alexandra

Champus und Bier: HRB und Heino

DIE SIEBZIGER
1970: Einer hörte die Signale
Edition montana erwirbt in einer spektakulären, weltweit beachteten Aktion die Rechte an der „Internationalen“, der Hymne des Sozialismus.
Die Tournee „Udo 70“ bricht alle Rekorde: 266 Konzerte mit 510.000 Besuchern.
Auf Beierleins Anregung erscheint in der „Bunten Illustrierte“ „Die Prominentenbörse“. Sie listet wöchentlich den Stellenwert von Politikern, TV-Stars, Sängern und Sportlern in den Herzen der Menschen auf.
1971: Neue Künstler
montana übernimmt das Management für den 25-jährigen Michael Schanze, der vom ZDF als neuer Showmaster aufgebaut wird.
Reinhard Mey, seit sechs Jahren im deutschen Showgeschäft eine Ausnahmeerscheinung und unter dem Namen Frederic Mey auch in Frankreich erfolgreich, sucht die Zusammenarbeit mit montana.
1972: Helden
Im Theater an der Wien bringt Rolf Kutschera das Musical heraus, an dem Udo Jürgens jahrelang geschrieben hat: „Helden, Helden“ basiert auf einem Stück von George Bernard Shaw.
Das Männermagazin „Playboy“ lässt für die damals legendäre Interview-Rubrik Hans R. Beierlein über das Showgeschäft befragen. Interviewer ist Michael Jürgs, der später Chefredakteur des „Stern“ wird.
1973: Miss Germany
Back to the roots: Mit einer Misswahl hat um 1950 Beierleins journalistische Karriere begonnen, nun veranstaltet er – 1973 und 74 – selber die Wahl der „Miss Germany“.
montana-Chef Beierlein gewinnt Michael Kunze als Textautor für Udo Jürgens. Erster Hit: „Der Teufel hat den Schnaps gemacht“.
1974: Fußball-Hit
Zur Fußball-WM in Deutschland lässt montana die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Tonstudio antreten. „Fußball ist unser Leben“ wird ein Riesenerfolg, die deutsche Mannschaft Weltmeister.
Dalida ist die erste Sängerin, die Beierlein nach Alexandras Tod wieder unter Vertrag nimmt. Die französische Sängerin hat mit „Er war gerade 18 Jahr“ ein vielbeachtetes Comeback in Deutschland.
1975: Mieser Sommer
Montana-Chef Beierlein animiert Showmaster Rudi Carrell zu einer Kurzkarriere als Sänger – mit dem originellsten Hit des regenreichen Jahres: „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“
1976: Liedercircus
Beierlein überzeugt das ZDF, eine Plattform für Chansoniers und Liedermacher zu schaffen: Der „Liedercircus“ wird von Michael Heltau moderiert und bleibt bis 1985 ein Feigenblatt der ZDF-Unterhaltungsabteilung.
Udo Jürgens bringt seinen erfolgreichsten Titel heraus: „Griechischer Wein“, mit dem Text von Michael Kunze.
Das alte Schlachtross Vico Torriani bereichert mit inzwischen 56 Jahren den montana-Künstlerstall. montana produziert mit ihm die Single „La Pastorella“. Sie wird ein Millionenhit.
1977: Bittere Trennung
Udo Jürgens trennt sich nach 14-jähriger höchst erfolgreicher Zusammenarbeit von seinem Manager Hans R. Beierlein. 17 Jahre lang herrscht Funkstille zwischen den einstigen Freunden.
1978: Die Franzosen kommen
Unter dem Motto „Die Franzosen kommen“ schickt montana im Frühjahr gleich drei französisch-sprachige Topkünstler hintereinander auf Deutschland-Tournee: Gilbert Becaud, Adamo und Michel Sardou.

„Internationale“ gekauft: Wenn Karl Marx das geahnt hätte…

Balla-Balla-Song: Die Nationalmannschaft sang 1974

Liedercircus-Chef Michael Heltau

1977 Trennung nach Supertournee: Beierlein und Udo Jürgens

Tourneeplakat
DIE ACHTZIGER
1980: Musik fürs Volk
Hans R. Beierlein entdeckt die volkstümliche Musik als Musikrichtung, die beim Publikum außerordentlich beliebt ist. Er kreiert in den Folgejahren zahlreiche einschlägige Fernsehformate.
1981: Musikalische Kinderwelt
montana für Kids: Beierlein entwickelt zahlreiche Sendeformate mit Lizenzfiguren wie Donald Duck oder Pumuckl. Und es entstehen eigene TV-Konzepte für Kindersendungen – mit neckischen Titeln wie „Alles Banane“ oder „Pommesfritz und Edelweiß“.
1982: Enorm in Form
Hans R. Beierlein schwimmt auf der Aerobic-Welle – Gymnastik zu flotter Musik. Nicht für sich, sondern für die Nation. Er macht gleich ein richtiges Business daraus: Mit Fernsehserie, mit Buch und natürlich mit Platten. „Enorm in Form“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Erfolgs-Produzenten Ralph Siegel.
1983: Formel Eins ohne Rennfahrer
Die dritten Programme der ARD starten auf montana-Initiative die Clip-Show „Formel Eins“. Videoclips, von der Plattenindustrie angeliefert, werden mit verbindenden Moderatorenworten zu einer Show aneinandergeknüpft. montana initiiert ein gewaltiges Merchandising-Programm mit dem Logo „Formel Eins“.
1985: Privat-TV und Fußball für alle
Schock für ARD und ZDF: montana-Boss Beierlein erwirbt vom DFB die Rechte an den Spielen der Fußball-Nationalmannschaft und des DFB-Pokals. Dadurch wird das Fußballmonopol der öffentlich-rechtlichen Anstalten beendet, der Fernsehmarkt für Sportübertragungen auch für die neuen privaten TV-Sender geöffnet.
1986: Essen wie Gott
Beierleins montana entwickelt nacheinander die Fernsehserien „Essen wie Gott in Deutschland“ (ZDF), „Besser essen in Deutschland“ (ARD) und „Bocuse kocht deutsch“ (ZDF). Damit wird das Thema genussvolles Essen ein Mittel der Fernsehunterhaltung.
Immer stärker konzentriert sich montana auf das Genre Volksmusik. Chef Beierlein etabliert den „Grand Prix der Volksmusik“ als Eurovionssendung von ZDF, ORF und SRG.
1987: Rock’n Roll der Volksmusik
Volksmusik auf rockige Art: Die österreichische Gruppe „Schürzenjäger“, bei montana unter Vertrag, legt mit dem Titel „Sierra Madre del Sur“ einen Millionenhit hin.
BWL-Studentin Waltraud Nießlein, von der Oma und der restlichen Welt Bizzi genannt, tritt einen Aushilfs-Job bei Montana an. Binnen kurzer Zeit wird sie Beierleins engste Vertraute und 2006 geschäftsführende Gesellschafterin von montana media.
Orchesterchef Justus Frantz findet mit seinem „Schleswig-Holstein-Musik-Festival“ ein neues Forum für klassische Musik. montana verschafft dem Dirigenten Sendeplätze im ZDF.
1988: Patrona Bavariae
Das „Original Naabtal-Duo“ gewinnt mit dem montana-Titel „Patrona Bavariae“ den Grand Prix der Volksmusik. Das Lied entwickelt sich zum erfolgreichsten Volksmusik-Titel seit Kriegsende.
Hans R. Beierlein wird mit dem „Goldenen Hermes“ als „Medienmann des Jahres“ ausgezeichnet. Auf Platz 2: Silvio Berlusconi.
Die Bundespost bringt auf Vorschlag von Hans R. Beierlein erstmals eine Briefmarkenserie mit den Bildern verstorbener Rockstars heraus.


Die „Formel 1“-Moderatoren Lück, Tücking, Illmann, Böcking

Fußballgötter 1985: Rahn, Berthold, Völler

Kochpapst Paul Bocuse

Original Naabtal Duo
DIE NEUNZIGER
1990: Hits von der Waterkant
Mit Unterstützung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht etabliert montana-Chef Beierlein in der ARD die Reihe „Lieder so schön wie der Norden“ mit volkstümlichen Liedern von der Waterkant.
Im Jahr der deutschen Wiedervereinigung nimmt montana die zehnjährige Stefanie Hertel aus dem sächsischen Vogtland unter Vertrag.
1991: Volksmusik-Ära beim Privat-TV
Die privaten Fernsehsender entdecken die Volksmusik. Montana bedient sowohl RTL als auch SAT.1 mit über 250 attraktiven Sendungen von „Heimatmelodie“ bis „Feste feiern“. Für RTL kreiert Beierlein „Die Krone der Volksmusik“, eine Art „Grammy der Volksmusik“. Da die Werbewirtschaft für volksmusikalische Sendungen wenig Interesse zeigt, enden die tollen Volksmusik-Jahre bei den Privaten nach wenigen Jahren wieder.
montana gibt dem elfjährigen Akkordeonspieler Florian Silbereisen einen Vertrag, nachdem er in Karl Moiks „Musikantenstadl“ aufgefallen ist.
1992: Stefanie kommt
Die 13-jährige Stefanie Hertel, seit 1990 bei montana media unter Vertrag, gewinnt spektakulär den „Grand Prix der Volksmusik“. Der montana-Chef sieht in ihr den kommenden Superstar des volkstümlichen Schlagers. Auch einen zweiten Kinderstar, den Trompeter Stefan Mross, betreut montana. In den Studios entsteht eine Jugendliebe, die Jahre später in einer Ehe mündet.
Der montana-Pressedienst „medien-telegramm“ wird nach 26 Jahren eingestellt. Künftig informiert montana per Newsletter „info-navigator“.
1993: Herz gewinnt
Die 1984 eingestellte ZDF-Reihe „Lustige Musikanten“ wird dank montana-Geburtshilfe wieder ins Programm gehoben. Die montana-Künstler Marianne und Michael übernehmen die Moderatoren-Rolle.
1994: Versöhnung mit Udo
Udo Jürgens und Hans R. Beierlein treffen sich 17 Jahre nach ihrer spektakulären Trennung zu einem Gespräch unter Männern bei Käfer in München und beenden ihren Zwist.
Carmen Nebel, 1989 zum „Fernsehliebling der DDR“ gewählt, moderiert die neue ARD-Reihe „Feste der Volksmusik“, die sich rasch zum Dauerbrenner entwickelt.
Zum 65. Geburtstag von Hans R. Beierlein erscheint noch einmal eine Sonderausgabe des vor drei Jahren eingestellten „medien-telegramms“. 100 Wegbegleiter des Medienmanagers verfassen Launiges über Beierlein.
1998: Krone der Volksmusik
Die ARD übernimmt die Sendung „Krone der Volksmusik“, die bereits einmal bei RTL gelaufen ist. Es wird die erfolgreichste Volksmusik-Sendung in Deutschland
Firmengründer Hans R. Beierlein ernennt seine langjährige Assistentin Bizzi Nießlein zur Geschäftsführerin. Beide leiten gemeinsam die Firmengruppe montana media
1999: Media-Mann des Jahres
Hans R. Beierlein wird von der Deutschen Phono-Akademie als „Media-Mann des Jahres“ ausgezeichnet.

Florian Silbereisen

HRB mit Stefanie Hertel und Stefan Mross

Volksmusikduo Marianne und Michael


Zwist-Ende: Udo, HRB
2000 – 2009
2000: Operette sich wer kann
montana lässt die schönsten Operettenmelodien – vom „Weißen Rössl“ bis zum „Zigeunerbaron“ – von bekannten Volksmusik-Interpreten singen. Die ARD-Sendung „Superhitparade der Operette“ wird zum Dauerbrenner für die Dritten.
Das italienische Fernsehen beteiligt sich künftig mit seinem deutschsprachigen Südtiroler Regionalprogramm am „Grand Prix der Volksmusik“.
2002: Junge Moderatoren
Der 22-jährige montana-Künstler Florian Silbereisen erhält beim Mitteldeutschen Rundfunk mdr die Chance, seine Moderatorenbegabung unter Beweis zu stellen. Auch sein montana-Stallgefährte Stefan Mross (26), nach einer Reihe von Alben längst als Sänger und Trompeter etabliert, darf sich beim mdr als Moderator bewähren.
2004: Servus Hansi
Dem ehemaligen Ski-Weltcupsieger Hansi Hinterseer ebnet montana den Weg ins ARD-Unterhaltungsprogramm. Seine Sendungen fahren viele Jahre lang starke Quoten ein.
Carmen Nebel, die seit 1994 die ARD-Reihe „Feste der Volksmusik“ präsentiert hat, ist zum ZDF abgewandert. Die ARD überträgt montana-Künstler Florian Silbereisen die Moderation des Flaggschiffs der Volksmusik.
2005: Ein Herz für Tiere
Zum fünften Mal in Folge wird Stefanie Hertel mit der „Krone der Volksmusik“ als „Erfolgreichste Sängerin“ ausgezeichnet. Noch-Ehemann Stefan Mross übernimmt von Max Schautzer die sonntägliche Vormittagssendung „Immer wieder sonntags“.
Über eine weitere Ehrung freuen sich Stefanie Hertel und ihr Manager Hans R. Beierlein ebenfalls: Die Künstlerin erhält die „Franz-von-Assisi-Medaille“ für ihr Engagement zugunsten des Tierschutzes – eine Aufgabe, die dem montana-Chef stets am Herzen lag.
2006: Ein Prosit der Gemütlichkeit
Nach seinen erfolgreichen Kochbüchern „Essen wie Gott in Deutschland“ initiiert Beierlein Einschlägiges aus dem berühmtesten Wirtshaus der Welt: „Das Hofbräuhaus Kochbuch“.
2007: Udo-Musical
Nach einem Besuch des ABBA-Musicals in London schlägt montana-Chef Beierlein seinem Ex-Künstler Udo Jürgens vor, ein Musical rund um seine größten Hits schreiben zu lassen. „Ich war noch niemals in New York“ hat im Dezember im Hamburger Operettenhaus Premiere und erlebt zahlreiche umjubelte Aufführungen..
2008: Ehre, wem Ehre gebührt
Hans R. Beierlein wird gemeinsam mit TV-Producer Wolfgang Rademann („Traumschiff“) mit dem „Goldenen Gong“ ausgezeichnet, der von der Programmzeitschrift „Gong“ verliehen wird. Es ist eine der zahlreichen Ehrungen der letzten Jahre. Dazu zählt auch das Bundesverdienstkreuz, das Beierlein bereits 2002 erhalten hat.
Das Bayerische Fernsehen produziert ein Porträt über Hans R. Beierlein. Autorin Anette Hopfenmüller gibt der Sendung den Titel „Der Mann, der sich selbst erfand“.
2009: Jubiläen
Ganz Deutschland feiert Jubiläen – 60 Jahre Bundesrepublik und 20 Jahre Mauerfall. montana media hat ebenfalls Grund, die Champagnerkorken knallen zu lassen: Vor 50 Jahren wurde das höchst erfolgreiche Unternehmen gegründet. Parallel dazu erfand Hans R. Beierlein auch die Fachzeitschrift „Musikmarkt“ und die erste deutsche Hitparade – beide feiern gleichfalls den Fünfzigsten.
Hans R. Beierlein selbst „rundet“ 2009 auch: Der Gründer der montana wird am 19. April achtzig! In einer Sonderausgabe des Branchendienstes „rundy“ huldigen zahlreiche Freunde und Weggefährten dem „König der Unterhaltung“ (so der „rundy“-Titel).

Showeinstieg: Hansi Hinterseer

Stefanie Hertel, Manager



Preisträger Wolfgang Rademann, HRB

rundy-Ausgabe zum 80.
2010 bis heute
2010: LEA für das Lebenswerk
Kurz vor seinem 81. Geburtstag wird Hans R. Beierlein in Hamburg der „Live Entertainment Award“ (LEA) für sein gewaltiges Lebenswerk verliehen. LEA wurde 2006 von der Veranstaltungsbranche ins Leben gerufen und etablierte sich zum begehrten und wichtigen Medienpreis. Die launige Laudatio auf Hans R. Beierleins Lebenswerk hielt Textdichter und Musicalpapst Michael Kunze.
Am 15. September 2010 verkünden die Fernsehanstalten ZDF, ORF, DRS und RAI Bozen das Aus für den „Grand Prix der Volksmusik“. Hans R. Beierlein hatte den Wettbewerb 1986 als Eurovisionssendung etabliert. Zahlreiche Topstars starteten in der Show ihre Karrieren – zuletzt 2009 der Kärntener Andreas Gaballier.
2011: Alexandra-Musical
In Dieter Hallervordens Berliner Schlossparktheater hat am 15. Oktober ein neues Musical Premiere: „Alexandra“ erzählt die Lebensgeschichte der Sängerin, die 1967 unter die Fittiche von Hans R. Beierlein geriet und von ihm zum internationalen Star aufgebaut wurde. Nur zwei Jahre später starb sie mit 27 Jahren bei einem Verkehrsunfall. Im Musical wird Alexandra von der Hamburgerin Jasmin Wagner verkörpert, die in den 1990er Jahren als „Blümchen“ viele Millionen Platten verkaufte. Das Musical, das danach auf mehreren Bühnen aufgeführt wurde, schrieb Michael Kunze, Deutschlands Musical-Autor Nummer Eins.
Der chinesische Musikmarkt steht seit Jahren im Focus von Hans R. Beierlein – und auch die zahlreichen chinesischen Gäste, die alljährlich nach Deutschland kommen und teutonische Volksmusik lieben. Folgerichtig lässt er die „Gsuffa“-Hymne „In München steht ein Hofbräuhaus“ ins Chinesische übersetzen und von China-Man Guangya Su schmettern. Auch zu der berühmten Schunkelzeile „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ wird ein deutsch-chinesischer Text geschneidert und ebenfalls auf CD gebrannt.
Riesenskandal um den MDR-Unterhaltungschef Udo Foht: Er wird im Juli 2011 suspendiert – wegen dubioser Zahlungen und Korruptionsverdacht. Die TV-Branche ist in Aufruhr. montanamedia hat bei zahlreichen Sendungen mit dem MDR zusammengearbeitet, aber die Staatsanwaltschaft erhebt nach diversen Untersuchungen keinerlei Vorwürfe gegen Beierlein und seine Mitarbeiter.
2012: Ohne Krone
Im Januar wird zum letzten Mal „Die Krone der Volksmusik“ verliehen – unter anderem an Helene Fischer und Andrea Berg. Die von Opernsänger Gunther Emmerlich moderierte Sendung wurde 1998 von Hans R. Beierlein bei der ARD etabliert, nachdem sie zuvor schon einmal bei RTL im Programm stand. Die ARD-Programmmacher fanden zur Beisetzung der Show die gleiche Begründung, wie einst RTL-Boss Thoma: Nicht etwa niedrige Einschaltquoten waren schuld, sondern der Wunsch nach einer Verjüngung des Publikums. Ein Ziel, das fast unerreichbar ist – die Jungen sind längst zu Youtube und anderen Internetportalen abgewandert. Nach dem Ende der großen Volksmusik-Shows „Musikantenstadl“, „Grand Prix der Volksmusik“ oder „Krone der Volksmusik“ beleben nur noch zwei Moderatoren das Genre: Florian Silbereisen bei der ARD und Carmen Nebel beim ZDF.
montana beschließt, keine Künstler mehr aufzubauen oder zu managen. Zu den zahlreichen Interpreten, die in den vergangenen Jahrzehnten die montana-Rundumfürsorge genossen, zählten unter vielen anderen Udo Jürgens, Alexandra, Heino oder Stefanie Hertel.
2013: Fortune gehabt
Glück im Unglück: Hans R. Beierlein übersteht einen Treppensturz in seinem Haus in Schliersee glimpflich. Nur eine Schulter muss operiert werden.
Die TV-Kultserie „Formel 1“ wird 30 Jahre nach ihrer ersten Ausstrahlung im Jahre 1983 wiederbelebt. Die von Beierlein erdachte Clip-Show hat auf „RTL Nitro“ ein fulminantes Comeback. Der damalige Moderator Peter Illmann präsentiert in der neuen Sendereihe die legendärsten Clips und Live-Performance aus den 67 Shows und ergänzt sie mit aktuellem Material. Parallel dazu erscheinen bei Sony die passenden Tonträger mit überarbeiteten Originalaufnahmen.

Beierlein: Dankesrede für die LEA-Preisverleihung

Finale Nach 24 Jahren: Der „Grand Prix der Volksmusik“

Denkmal: Alexandras Leben als Musical

Aus für Gunther Emmerlichs „Krone der Volksmusik“

montanas Clip-Show „Formel Eins“ wird 2013 wiederbelebt
2014: Übergabe
Hans R. Beierlein wird 85. Zwanzig Jahre nach dem „normalen“ Rentenbeginn „normaler“ Leute gönnt er sich endlich etwas mehr Ruhe. Seine Vertraute Bizzi Nießlein kann ihn davon überzeugen, den Musikverlag Edition Montana international stärker aufzustellen. montana übergibt den Rechtekatalog an über 6.000 Musiktiteln in die Obhut von BMG Rights Management, der musikalischen Tochter des Medienkonzerns Bertelsmann. Unberührt von diesem Verkauf bleibt die Muttergesellschaft montana media.
Am 21. Dezember stirbt völlig überraschend zwischen zwei Tourneeblöcken Udo Jürgens. Er wurde 80 Jahre alt. Hans R. Beierlein ist vom Tod seines langjährigen Künstlers und Freundes tief getroffen. Er widmet ihm ein ausführliches Kapitel in dem kurz darauf erschienenen Bestseller-Buch „Merci Udo“ des „Bunte“-Autors Paul Sahner (+ 2015).
2015: Ade Königinstraße
Nach über vierzig Jahren wechselt montana media die Adresse. Das Domizil Königinstraße 121 am Englischen Garten in München, fast ein halbes Jahrhundert lang ein Dreh- und Angelpunkt der deutschen Unterhaltungsszene, wird aufgegeben. montana media zieht nur wenige hundert Meter weiter in die Marschallstraße 1a. Mit im Gepäck ist der Musikverlag unikat, den montana media und der Fernsehproduzent Michael Jürgens 2009 gegründet haben.
Zum Jubiläum „25 Jahre Deutsche Einheit“ wird im Schloss Bernburg (Saale) eine vielbeachtete Sonderschau mit Exponaten prominenter Musiker und Showkünstler aus Ost- und Westdeutschland eröffnet. Wie auch bei anderen ähnlichen Ausstellungen liefert montana media einen reichen Schatz an Bühnenoutfits, Instrumenten, Bild- und Tondokumenten als Leihgabe.
Anno 1814 prägten deutsche Zeitungsschreiber erstmals den Begriff „Schlager“ – für den populären Walzer „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss. 100 Jahre und zigtausend populäre Songs später feiert das rock’n’popmuseum in Gronau das Jubiläum mit einer großen Sonderausstellung. montana gehört zu den wichtigsten Lieferanten von Fotos, Utensilien und Erinnerungen der erfolgreichen Multimedia-Schau „100 Jahre deutscher Schlager“, die über mehrere Monate präsentiert wird

BMG-CEO Hartwig Masuch (r.) übernimmt 6000 montana-Musiktitel

Umzug in München-Schwabing: von der Königinstraße in die Marschallstraße

Multimedia-Schau „100 Jahre Schlager“ in Gronau
2016: Unzensiert vergoldet
Bizzi Nießlein und Michael Jürgens beleben den gemeinsamen Musikverlag unikat mit einer neuen Boygroup: KLUBBB3 nennt sich das Trio der nationalen Topstars Florian Silbereisen (D), Jan Smit (NL) und Christoff (B). Das Repertoire besteht konsequent aus neuen deutschen Schlagern. Ihre erste CD „Vorsicht unzensiert“ schafft es auf Rang vier der deutschen Charts und wird noch im selben Jahr mit einer Goldenen CD ausgezeichnet.
Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ registriert, dass Udo Jürgens vor genau fünfzig Jahren den Grand Prix Eurovision (heute ESC) gewann. Sie veröffentlicht dazu ein halbseitiges Interview mit Udos mittlerweile 87-jährigem Entdecker Hans R. Beierlein.
Der Josef Keller Verlag in Starnberg stellt im Juli 2016 das Erscheinen der Fachzeitschrift „musikmarkt“ ein. Das wichtigste Printmedium des deutschen Showbusiness wurde 1959 von Hans R. Beierlein gegründet.
2017: KLUBB3 – märchenhaft
„Jetzt geht’s richtig los“ heißt das neue Album der Schlagerband KLUBBB3, das Anfang 2017 herauskommt. Es wurde wieder produziert im Auftrag des Musikverlags Unikat. Nach der TV-Präsentation in der Eurovisionsshow „Schlagercountdown“ (ARD/ORF) überreicht Fürstin Gloria von Thurn und Taxis den drei Interpreten Platin für das Debutalbum „Vorsicht unzensiert“. Die Fürstin wirkt auch mit im Video der ausgekoppelten Single „Märchenprinzen“.
Hans R. Beierlein wird am 19. April bei guter Gesundheit 88. Er tauscht sein langjähriges Privatdomizil am Schliersee gegen eine luxuriöse Wohnung in München ein.
2019: Neunzig Jahre HRB
Mit wachem Interesse fürs Weltgeschehen erlebt Hans R. Beierlein seinen 90. Geburtstag.


Platin für KLUBBB3
