Justus Frantz: Achtung, Klassik!
Hinten Kühe, vorne Klassik – dieses Konzept war Mitte der Achtziger Jahre die Königsidee des Pianisten und Dirigenten Justus Frantz. Unterstützt vom damaligen Ministerpräsidenten Uwe Barschel gründete er das „Schleswig-Holstein Musik Festival“. Mit Chören und Orchestern bat er in Scheunen, Schlössern und Gutshäusern nicht zum Tanz, sondern zum Genuss klassischer Werke. Justus Frantz folgte damit dem bekannten Motto des Theaterdirektors von Meiningen: „Wenn das Publikum nicht zum Theater kommt, muss das Theater zum Publikum kommen.“ Das Festival wurde ein großer Erfolg, sogar sein berühmter Kollege am Dirigentenpult, Leonard Bernstein, engagierte sich stark.
Um das Festival vom Land zwischen den Meeren ins nationale Bewusstsein zu hieven, war das Fernsehen nötig. Justus Frantz wandte sich an montana-Chef Hans R. Beierlein und der arrangierte einen Termin bei ZDF-Intendant Dieter Stolte. Wenige Wochen später wurde ein Schlosskonzert live übertragen. „Von da an“, sagt Beierlein, „war Justus Frantz zur nationalen Figur geworden.“ Und zum Botschafter einer vom Fernsehen bis dato stiefmütterlich behandelten Musikrichtung: In der Serie „Achtung, Klassik!“ präsentierte er Werke von Brahms, Schubert oder Mozart und plauderte locker über Komponisten und Künstler.
Der ausgerollte Teppich zum ZDF wurde zur Plattform einer wunderbaren Freundschaft zwischen
Hans R. Beierlein und Justus Frantz.

