Kinder erobern die Musik

Anfang der 1980er Jahre gab es noch keinen KIKA, es gab nicht Super-RTL und auch kein anderes Fernsehprogramm für Kinder. „Deshalb“, so  montana-Chef Hans R. Beierlein, „waren wir der Meinung, dass wir für Kinder was tun sollten.“ Dabei dachte er weniger an Schulfernsehen oder an Märchenfilme. Er dachte, wie es sich für einen Musikverleger gehört, an Lieder.

In Markus Schächter und Josef Göhlen fand er in den 80er Jahren zwei ZDF-Redakteure, die sofort mitspielten. Es entstanden Musik- und Spielsendungen für Kids und die passenden Schallplatten gleich dazu – oftmals mit Benefiz-Anliegen. montana beschaffte die ent¬sprechenden Rechte an be¬rühmten Charakteren wie Micky Maus, Donald Duck oder Pumuckl. Es wurden aber auch eigene Sendungen erdacht, unter so eingängigen Namen wie „Alles Banane“ oder „Pommfritz und Edelweiß“. Und weil schon Kinder gerne wissen wollen, was gerade Hip ist, gab es natürlich die „Kinderhitparade“.

Zehn Jahre früher hatte Beierlein bereits ein Herz für Kinder entwickelt. Um 1970 herum bat er Deutschlands bekanntesten Kinderbuchautor James Krüss (1926 – 1997) um lehrreiche und fröhliche Liedertexte. Zwei Kinder reisten musikalisch um die Welt: „Jenny und Johnny“ – nicht zufällig hießen die Kinder von Udo Jürgens so. So entstand eine erfolgreiche Plattenserie und eine beliebte ARD-Kindersendung.