Wernher von Braun: Sein Weg zum Mond
Im Jahr 2019 wird ein echter Meilenstein der Menschheitsgeschichte zu feiern sein: Vor fünfzig Jahren, am 21. Juli 1969, betrat der US-Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Zu den Pionieren dieser Großtat zählte ein gebürtiger Deutscher: Wernher von Braun, damals 56 Jahre alt und einer der Bosse der US-Weltraumbehörde NASA.
Braun hatte während des Zweiten Weltkriegs die ersten Raketen in den Weltraum geschickt – freilich nicht aus friedlichen Motiven. Die „V2“-Raketen transportierten Sprengköpfe nach London und Antwerpen. Nach Kriegsende sicherten sich die Amerikaner das Wissen des Raketenbauers – Wernher von Braun entwickelte maßgeblich die Gemini- und Apolloprogramme, mit denen sich die USA einen Wettlauf ins All gegen die sowjetische Konkurrenz leisteten.
Nur selten nahm sich Wernher von Braun Zeit für die Medien. Deshalb war es eine kleine Sensation, als „Bunte“-Mitarbeiter Konstantin Prinz von Bayern ein Interview mit dem Mann versprochen bekam, der angesichts der Mondeuphorie in den USA als Superstar gefeiert wurde. Im Gepäck hatte der Prinz eine Bitte von montana-Chef Hans R. Beierlein: Ob Wernher von Braun damit einverstanden sei, das Interview in Deutsch zu führen, es mitzuschneiden und in seiner alten Heimat als Schallplatte herauszubringen. So recht mochte weder der Prinz noch Beierlein dran glauben – die nicht unbefleckte deutsche Vergangenheit rührte Wernher von Braun nicht gerne an.
Aber er reagierte souverän, schrieb ein „Ja“ auf die Anfrage und feilschte noch nicht mal groß wegen des Honorars. Das Interview wurde mit dem „Bunte“-Label in Vinyl gepresst und unter dem Titel „Mein Weg zum Mond“ in Plattenläden und am Kiosk verkauft.
Wernher von Braun starb 1977 im Alter von 75 Jahren in Virginia. Die Platte wird heute zu Liebhaberpreisen gehandelt.



Wernher von Braun mit US-Präsident Kennedy und Vize Johnson